1. Preis:
Haus Steinstraße e.V., Leipzig (Sachsen): Leipziger Kinderkongress
Rund 120 Kinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren haben ein halbes Jahr lang erforscht, wie eine kindgerechte Stadt aussehen soll. Es wurde recherchiert, um Ideen gestritten, mit künstlerischen Mitteln an Modellen, Performances oder Filmen gearbeitet. Für das große Finale präsentierten die Kinder die für sie wichtigsten Impulse für eine kindgerechte Stadtpolitik öffentlich und kamen unter anderem auch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung ins Gespräch, die sich zu konkreten Umsetzungsverabredungen verpflichteten. Die besondere Verbindung von künstlerisch-kulturellen Ausdrucksformen mit echten kommunalpolitischen Handlungsfeldern und Planungsprozessen macht den "Leipziger Kinderkongress" zu einer wegweisenden Initiative, die zeigt, wie wirksame Beteiligung auch im Kindesalter gelingt.
2. Preis:
Kulturwerk Weißenseifen/ Waldjugendkunstschule (RLP): Jugendfestival "Art moves"
Im Skulpturengarten am Pi entstand durch das Festival ein neuer, von Jugendlichen selbst gestalteter Kultur- und Begegnungsort im ländlichen Raum. Rund 60 junge Menschen erprobten sich in Bildhauerei, Rap, Zirkus und weiteren Formaten. Ein Jugendkomitee gestaltete die Inhalte, wählte die Künstlerinnen und Künstler aus und entwickelte eigene Formate – vom Open Space bis zur Abschlussperformance. Für den sicheren Transfer sorgte ein Shuttleservice. "Art Moves" ist weit mehr als ein Festival: Es ist ein Laboratorium für Selbstwirksamkeit, Gemeinschaft und Transformation, das junge Menschen als kulturelle Akteure ernst nimmt, vielfältige Kulturorte gemeinde- und landkreisübergreifend vernetzt sowie den gesamten Prozess offen, neugierig und lernbereit begleitet.
3. Preis:
Werkstatt für Musik, Kunst, Tanz, Theater e.V., Köln: "Picaluna"
Das von Grundschulkindern entwickelte Spiel "von Kindern für Kinder" setzt sich künstlerisch mit Erfahrungen von Bodyshaming, Ausgrenzung und Cliquenbildung auseinander. Die auf dieser Basis gestalteten Spielkarten regen zu Empathie, Zivilcourage und konstruktiver Konfliktlösung an und stärken damit das soziale Miteinander. Die Werkstatt für Musik, Kunst, Tanz, Theater und ihr Kooperationspartner, die OGS Johannesschule Köln Höhenhaus haben mit "Picaluna" auch gezeigt, wie es mit Methoden der kulturellen Bildung gelingen kann, Konflikte für ein gemeinsames Anliegen zu überwinden.
Das Tollste war, dass man über alles reden konnte, ohne Angst haben zu müssen.