Alle Gedanken fliegen hoch!? Oder - Wem gehört die Freiheit?

vh Ulm, kontiki Kinder- und Jugendkunstschule /// Baden-Württemberg

Beteiligte: keine Angabe

Alter: 5 bis 6 Jahre Jahre

Projektdauer: an fünf Vormittagen, von 11. November 2022 bis 12. Januar 2023

Kooperationspartner*innen: vhs ulm und 7 Kitas

Darf man Vorschüler*innen mit abstrakten Begriffen konfrontieren, wie zum Beispiel der (Gedanken-) Freiheit? Die Ulmer Kunstschule kontiki meint, man sollte es sogar, denn der Begriff ist selbst in einer Stadt mit so großer Freiheitstradition ein fragiles Gebilde, das immer wieder neu errungen oder verteidigt werden muss.

An fünf Vormittagen kamen die Dozent*innen zunächst in der vh ulm im Kreise sitzend mit Teilnehmer*innen aus Kindergärten über die Freiheit ins Philosophieren, bestaunten Bilder und die Denkstätte „Weiße Rose“ und befreiten einen Vogel, den sie zuvor angemalt hatten, aus einem Käfig. Am nächsten Tag folgte das kunsthandwerkliche Arbeiten in den Werkstätten der kontiki Kinder- und Jugendkunstschule. Unter dem Motto „Gehirngespinst“ konnten die Kinder ein Nagelbild bauen, in dem buntes Garn verwebt wurde oder in der Tonwerkstatt große „Freiheitsschiffe“ gestalten. Das von den Kitas zuvor als eher abstrakt empfundene Thema zeigte sich an beiden Tagen im gemeinsamen Tun als gut verständlich und lebensnah. In den Kitas wurden einige der Werke, Fotos und andere Erinnerungsstücke in Ausstellungen präsentiert und erreichten dadurch weitere Breitenwirkung.

 

Statements/Meinungen

Feedback KiTa Ruhländerweg: „Die Kinder empfanden beide Projekttage als sehr bereichernd … Der erste stellte mit seiner Methodenvielfalt einen hohen Anspruch an die Aufmerksamkeit der Kinder und sprach sie auf vielen Sinnesebenen an, was den Vorschulkindern ein vielschichtiges Erleben der abstrakten Thematik ermöglichte.“

Feedback Kita Maienweg: „Wir haben die Kinder interviewt; der Titel ist ihnen sehr im Gedächtnis geblieben: > ich darf denken was ich möchte > für meine Meinung und meine Gedanken darf ich nicht bestraft werden > im Gefängnis gibt es auch Menschen, die nicht gestohlen haben.

Über die Geschichte von Inge Scholl haben sich die Kinder unterhalten und fanden es mutig von ihr, dass sie sich an das Gefängnisfenster gestellt hat, um ihren verhafteten Vater zu trösten … Der Hintergedanke der Freiheit war den Kindern sehr klar. Die Hirngespinste haben einen schönen Gedanken hinterlassen: – Die Fäden sind meine Gedanken.“

Feedback Kita Schillstraße: „Es war für unsere Kinder ein absolutes Highlight, nicht zuletzt weil die individuelle Begleitung und Ermutigung so stark gegeben war. Dabei sind einige unserer Kinder regelrecht über sich hinaus gewachsen.”